„Mā schā'a llāh“ – so klingt es vielstimmig aus dem großen Gruppenraum der Ev. Jugendbildungsstätte in Tecklenburg. Die Konfis, Teamer und Betreuer sind noch ganz angetan vom lebhaften Bericht Reem Wanlys. Reem ist Syrerin, lebte 17 Jahre mit ihrer Familie in Saudi-Arabien und ist seit 2,5 Jahren in Hasbergen. Einige Jugendliche haben Fragen vorbereitet und Reem gibt Antworten zur Situation in Syrien, zu ihrer Zeit in Saudi-Arabien und ihren Erfahrungen in Deutschland. Integration? Auf jeden Fall – der Eindruck entsteht ganz automatisch, wenn man Reems Ausführungen auf Deutsch lauscht. Sie spricht bereits erstaunlich gut und will (und wird) noch besser werden. Nicht nur, weil sie seit kurzem in der Gemeindeverwaltung die Stelle im Bundesfreiwilligendienst ausübt, sondern vor allem, weil das Lernen in ihrer Familie einen großen Stellenwert hat.
„Mā schā'a llāh“ heißt „Wie Gott will“, erklärt Reem, und wird in der arabischen Welt (auch) als Ausruf der Bewunderung gebraucht, wenn man etwas Schönes sieht. Reem ist sichtlich angetan von der Gemeinschaft in Tecklenburg und dem Interesse, das ihr und ihrer Geschichte entgegen gebracht wird. Ihren Zuhörern ergeht es ebenso und im weiteren Verlauf der Freizeit ist der Ausdruck noch einige Mal zu hören.
Reems Beitrag ist ein wichtiger Baustein für das große Thema der Konfi-Freizeit: Stand by me. Wer steht mir bei, wem stehe ich bei und wie kann Beistand aussehen? Welche Rolle spielt Gott dabei und was können wir aus dem Leben und Wirken von Jesus lernen? Die Konfis arbeiten intensiv zu diesen Fragen und finden spannende Antworten. Einige ihrer Antworten werden sie in den Vorstellungsgottesdiensten am 26.02. und 12.03.2017 präsentieren.
Es sind wieder einmal viele Akteure nach Tecklenburg gefahren: 45 Konfirmanden, die von 24 Teamern/jugendlichen Mitarbeitern und Maria Beisel, Michael Schreiter, Heidrun Möllenkamp und Michael Suchy begleitet werden. Für Vikar Michael Schreiter ist dies gewissermaßen der Sprung ins (hoffentlich warme) Wasser der Gemeindearbeit. Die positiven Rückmeldungen machen ihm sicherlich Lust auf Mehr. Heidrun Möllenkamp, aktive Kirchenvorsteherin, hebt hervor, wie wichtig die finanzielle Beteiligung aus der Gemeinde ist. Dadurch wird es möglich, die vielen Teamer und jugendlichen Mitarbeiter mitzunehmen und sie bei Schulungen zu unterstützen. Erst diese große Anzahl macht es möglich, mit den Konfirmanden in kleinen Gruppen intensiv thematisch zu arbeiten und gleichzeitig die jugendlichen Mitarbeiter an die Aufgaben heran zu führen. Das hat sich bewährt, denn: Der Generationswechsel bei den Teamern erfolgt innerhalb weniger Jahre.
Für Paulina ist es die erste Freizeit, die sie als jugendliche Mitarbeiterin begleitet. Sie lobt die Unterstützung durch die erfahrenen Teamer und übernimmt bereits erste Aufgaben in der Leitung einer Kleingruppe. Sie hebt den Zusammenhalt untereinander hervor, „so dass niemand lange alleine herumsitzt“. Auch Jan, ein erfahrener Teamer und zum sechsten Mal dabei, lobt die gute Atmosphäre und „die coole Konfi-Gruppe, die trotz Schlafmangel super Ergebnisse abgeliefert“. „Klar“, sagt er, „man merkt, dass den jugendlichen Mitarbeitern die Erfahrung fehlt. Aber dafür fahren sie ja auch mit“. Und was sagen die Konfis selbst? Paul berichtet, dass ihm die Freizeit viel Spaß macht, er das Beisammensein genießt und von den Beispielen zu „Stand by me“ beeindruckt ist. Und ganz leise fügt er hinzu: „Das Lange-wach-bleiben ist klasse“. Eva ist ebenfalls ganz angetan: „Es ist wunderschön in der Gemeinschaft, man spürt den Zusammenhalt. Die Freizeit darf gerne drei Wochen länger sein.“ Sie lässt sich berühren von den szenischen Beispielen und den Auswertungen zur Frage „Wo ist Gott?“. Besonders beeindruckt ist sie von Reem Wanly, von ihrem Auftreten, ihrer Geschichte und wie sie sich um ihre Kinder sorgt.
Mit dieser Einschätzung ist sie nicht alleine. Mā schā'a llāh!
Michael Suchy